Kieferabszess – ein Wurzelproblem

Bei einem Kieferabszess handelt es sich grundlegend um ein eitriges Geschwulst, welches sich am Kiefer befindet. Es entsteht häufig durch eine Entzündung an der Wurzelspitze. Die Eiteransammlung entsteht in einer Körperhöhle, welche keine Verwölbungen aufweist, wie eben das Kiefer, welches Hohlräume hat. Die Entstehung muss allerdings nicht auf eine Zahnwurzelentzündung zurückzuführen sein, sondern kann ebenso durch eine Gewebeeinschmelzung auftreten. Auch ein toter Zahn kann der Entzündungsherd sein, da totes Eiweiß Giftstoffe freisetzt.

Diagnose

Zahnweh durch einen Abszess im KieferEs gibt insgesamt fünf Zeichen, die auf einen Abszess schließen lassen. Dazu gehört die Überwärmung, Schwellung, Funktionsverlust, Rötung und Schmerz. Der Arzt hat unterschiedliche Möglichkeiten sich nicht nur auf die Anzeichen zu verlassen, sondern eine endgültige Diagnose zu stellen. So kann eine Blutuntersuchung, wie auch eine Röntgenaufnahme Klarheit bringen. Die Röntgenaufnahme ist bei einer zahnmedischen Untersuchung die gängigere Variante.

Symptome

Im anfänglichen Stadium, in dem durch eine Entzündung Eiter bildet, müssen nicht unbedingt Schmerzen verspürt werden. Da sich der Eiter in einer Höhle im Kiefer ansammelt und vermehrt, kann auch dies ohne Schmerzen geschehen. In der Regel wird bei Eiter der Schmerz durch das Verdrängen des Gewebes oder das Überdehnen der Haut hervorgerufen. Sobald man allerdings auf Grund von Schmerzen oder einem ständigem unangenehmen Geschmack im Mundraum auf einen Fremdkörper oder Eiter schließen kann, sollte der Arzt aufgesucht werden. Herumdrücken ist dabei vollkommen zu vermeiden, da die Eiterstelle aufplatzt und sich im gesamten Mund und Rachen verbreitet. Je kleiner der Kieferabszess ist, desto größer sind die Heilungschancen und kleiner der Eingriff.

Behandlung

Die Therapie beim Kieferabszess beinhaltet das vollständige Entfernen des Eiters. Wenn Vorhanden wird bei der Bandlung auch der Grund des Eiters, wie eine Entzündung beseitigt. Wenn die Stelle, in der Kieferabszess eingenistet ist, bekannt ist, kann diese geöffnet und der Eiter abgesaugt werden. Dadurch kann verhindert werden, dass sich die Bakterien im Mundraum verteilen. Ohne einen kleinen chirurgischen Eingriff, der meist mit einer örtlichen Betäubung durchgeführt werden kann, kann der Abszess nicht entfernt werden. Um den Bakterien den Kampf anzusagen wird zudem Antibiotika eingesetzt. Im fortgeschrittenen Stadium kann der Abszess nicht mehr durch die Mundhöhle geöffnet werden. Dabei ist es notwendig, dass dieser durch eine Öffnung in der Haut zugänglich gemacht wird.

Geschrieben von Bettina Huber